Die Lunge - Das Beziehungsorgan

Spitzwegerich


Plantago Lanceolata

 

Vorkommen:

Den Spitzwegerich findet man in allen gemässigten Klimazonen. Er ist besonders anpassungsfähig und erträgt es getreten zu werden. Er wächst überall, in Wiesen, Weiden, Wegen und Äckern.

 

Merkmale:

Der Spitzwegerich hat lanzenartige Blätter, welche zu einer grundständigen Rosette zusammengefasst sind. Die gelben Staubbeutel, welche an den langen Staubfäden weit über die Blüte hinausragen, sind vor allem für die Blütenstaubübertragung durch den Wind eingerichtet.

Der Spitzwegerich blüht von Mai bis Oktober.

 

Drogen:

Verwendet werden die jungen Blätter - Plantaginis lanceolata folium

 

Inhaltsstoffe:

Der Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside wie Aucubin, dieser Inhaltsstoff ist für seine entzündungshemmende Eigenschaft zuständig.

Schleimstoffe und Gerbstoffe sind auch wichtige Bestandteile des Spitzwegerichs, daher ist er sehr reizmildernd und adstringierend.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Wie oben bereits erwähnt, wirkt der Spitzwegerich dank seiner Inhaltsstoffe reizmildernd, adstringierend, entzündungshemmend und antibakteriell. Daher ist er bei Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel trockener Reizhusten sehr angezeigt. 

Äusserlich eignet sich der Spitzwegerich sehr gut bei Insektenstichen, Entzündungen der Haut und zur Wundheilung.

Ebenfalls eignen sich die jungen Blätter auch in der Kulinarik in einem Frühlingssalat.

 

Schlüsselblume


Primula Veris L.

 

Vorkommen:

Die Schlüsselblume findet man in lichten Waldrändern, trockenen Wiesen und extensiv genutzen Gebirgswiesen.

Da die echte Schlüsselblume immer seltener anzutreffen ist, gehört sie zum Naturschutz und sollte daher nicht gepflückt werden. Zum Gebrauch eignet sich auch die Waldschlüsselblume.

 

Merkmale:

Beide Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen und meist in kleineren und grösseren Gruppen anzutreffen. Die Waldsschlüsselblume unterscheidet sich zur echten Schlüsselblume durch die helleren Blüten und duften weniger stark. 

 

Drogen:

Es werden die Blüten und die Wurzeln verwendet- Primulae flos, Primulae radix

wobei die Wurzel mehr Inhaltstoffe aufweist.

 

Inhaltsstoffe:

Die Blüten und die Wurzel enthalten Triterpensaponine.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Sie wirken schleimlösend und auswurffördernd und werden daher auch bei produktivem Husten und Bronchitis angewendet.

Die Blüten können ebenfalls Migräne lindern und beruhigend wirken.

Pfarrer Kneipp empfahl die Schlüsselblume bei Gicht und Rheuma.

 

Thymian


Thymus vulgaris

 

Vorkommen:

Der echte Thymian stammt aus dem Mittelmeerraum und verwildert in Mitteleuropa nur selten. In der Schweiz findet man ihn im Tessin. Er gedeiht auf trockenen Böden im sommerheissen Klima.

 

Merkmale:

Der Thymian ist ein Zwergstrauch und wird circa 50cm hoch. Er besitzt einen Vierkantstängel, welcher eher kurz ist. Die Blätter sind klein und oval und tragen eine zartviolette Blüte.

 

Drogen:

BeimThymian verwendet man das ganze Kraut- Thymi herba

 

Inhaltsstoffe:

Hauptinhaltsstoff ist das ätherische Öl, welches aus mindestens sechs Chemotypen destilliert wird. Je nach Standort der Pflanze, reagiert es unter anderem auf die UV-Strahlung und bildet andere Inhaltsstoffe in unterschiedlichen Zusammensetzungen. 

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Das ätherische Öl Thymol besitzt eine starke desinfizierende, fungizide und antibakterielle Wirkung und ist somit eines der besten Öle bei der Abwehr von Infektionen. Ebenso ist es krampflösend und auswurffördernd. Thymol ist jedoch für Kinder, Schwangere und ältere Menschen als reines ätherisches Öl zu stark und sollte daher durch Thymian Linalool ersetzt werden.

Thymian wird bei krampfartigen und schleimigem Husten angewendet.

Da Thymian in der Schweiz nur selten zu finden ist, kann man auch den eng verwandten Quendel (Thymus serpyllum)  verwenden. Dieser ist im Alpenraum oft auffindbar und besitzt die gleichen, leicht schwächeren, Wirkweisen wie der echte Thymian. Quendel ist eine herrvorragende Kinder-Pflanze und sehr gut vertragbar.

Echte Kamille


Matricaria Recutita

 

Vorkommen:

Die echte Kamille ist in ganz Europa, Nordamerika und Australien anzutreffen. Sie mag Äcker und Wegränder.

 

Merkmale:

Der Blütenkranz mit Zungenblüten ist blendend weiss, die Röhrenblüten gelb. Der Blütenboden ist kegelförmig und innen hohl. Die Kamille besitzt schmale Blätter und sind zwei bis dreifach fiederteilig. Die Pflanze besitzt den typischen "Kamille" Duft.

 

Drogen:

Es werden die Blüten- Matricariae flos- verwendet.

 

Inhaltsstoffe:

Die Kamille hat wertvolles ätherisches Öl, welches nach dem Destillieren eine blaue Farbe aufweist, wie auch Flavonoide. Diese geben der Kamille ihr breites Wirkspektrum.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Die Kamille wirkt stark entzündungshemmend und krampflösend, antimikrobiell und wundheilungsfördernd. Sie wird bei Entzündungen im Mund und Rachenraum, der Haut und Schleimhäute und bei Bindehautentzündungen angewendet.

Ebenfalls eignet sich die Kamille bei Erkältungen, Sinusitis, Zahnungsbeschwerden und Krämpfen im Magendarmtrakt.

Wer eine Korbblütler-Allergie hat, sollte auf Kamille verzichten!

Die Kamille hat eine schöne Wirkung auf Kinder und Babys. Sie schenkt Wärme und Geborgenheit und stärkt somit das Wohlbefinden.


Huflattich


Tussilago farfara

 

Vorkommen:

Der Huflattich ist in Europa weit verbreitet. Ebenfalls ist er auch in Asien zu finden. Der Huflattich mag steinige, unbewachsene und sonnige Plätze. Man findet ihn an Wegränder, Bachufer, Dämmen und Steinbrüche.

 

Merkmale: 

Der Wurzelstock des Huflattichs ist schuppig sowie auch sein niedriger Stängel. Die Laubblätter sind unterseitig weiss und filzig, rund bis herzförmig und wachsen erst nach der Blüte. Die Blüte strahlt schon im Februar/ März goldgelb.

 

Drogen:

Verwendet werden die Blätter, Farfarae folium

 

Inhaltsstoffe:

Der Huflattich enthält, Schleimstoffe, Saponine, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Inulin und Pyrollizidinalkaloide (PA)

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Der Huflattich hat eine schleimfördernde und schleimhautschützende Funktion, somit werden Hustenreize gelindert. Er ist entzündungshemmend und krampflösend.

Er wird gerne bei Husten, Heiserkeit und Entzündungen im Mund- Rachenraum angewendet.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf den Huflattich verzichtet werden.

Königskerze


Verbascum densiflorum; V. thapsus; V. phlomoides

 

Vorkommen:

Man findet die Königskerze an sonnigen Waldlichtungen, Steinhängen, Wegränder und Kiesgruben. Sie bevorzugt kalkhaltige und trockene Böden.

 

Merkmale:

Die Königskerze hat einen kerzenartigen bis zu 2m hohen Stängel. Die Laubblätter sind wollig und filzig. Sie besitzt 5-zählige gelbe Blüten welche in Trauben oder Ähren angeordnet sind. Sie blüht von Juni bis September.

 

Drogen:

Verwendet werden die Königskerzenblüten, Verbasci flos

 

Inhaltsstoffe:

In der Königskerze sind: Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide, Aucubin und wenig äth. Öle entahlten.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Die Königskerze wirkt reizmildernd, auswurfsfördernd, sekretlösend, keimhemmend und leicht Fiebersenkend. Sie wird bei trockenem Husten, Reizhusten, Heiserkeit und förderung des Auswurfs angewendet.

 

Holunder


Sambucus nigra

 

Vorkommen:

Holunder ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Er gedeiht auch im Halbschatten und ist gegen Frost unempfindlich. In den Alpen findet man ihn bis zu 1500m.

 

Merkmale:

Der Holunder ist ein Strauch bis zu 7m höhe. Der Stamm ist hellbraun bis grau und rissig. Die Laubblätter sind an der Oberseite matt-grün, an der Unterseite hell blaugrün. Die Blüten duften stark und sind zu Dolden angeordnet. Sie blühen im Mai bis Juni. Die Früchte sind rund und schwarz und haben einen blutroten Saft.

 

Drogen:

Verwendet werden die Blüten, Sambuci flos und die Früchte, Sambuci fructus

 

Inhaltsstoffe:

In den Blüten sind Flavonoide, Gerbstoffe und äth. Öle vorhanden.

Die Früchte enthalten Flavonoide, Anthocyanglykoside, Bitterstoffe und Vitamine.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Die Blüten haben eine fiebersenkende, schleimlösende und leicht immunstimmulierende Wirkung.

Die Beeren sind leicht abführend und antioxidativ.

Die Blüten werden bei Erkältung mit Fieber angewendet, da sie sehr schweisstreibend wirken.

Pestwurz


Petasites hybridus

 

Vorkommen:

Die Pestwurz ist in Europa beheimatet. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffhaltige Standorte.

 

Merkmale:

Die Pestwurzpflanze kann bis zu 1.50m hoch werden. Kurz nach der Schneeschmelze kommen die Pestwurzblüten zum Vorschein. Diese sind traubenartig angeordnet und blühen weiss. Die Blätter sind herzförmig und bis zu 60cm gross. Sie sind an der Unterseite behaart.

 

Drogen:

Man verwendet den Wurzelstock, Petasitidis rhizoma und die Blätter, Petasitidis folium

 

Inhaltsstoffe:

Es befinden sich Sesquiterpene wie die Petasine und Pyrrolizidinalkaloide (PA) in der Pestwurz.

 

Wirkung und Anwendungsgebiete:

Die Pestwurz wirkt stark spasmolytisch, husten -und schleimlösend. Sie ist gefässerweiternd, entzündungshemmend, schmerzlindernd und hat eine antiallergische Eigenschaft. Die Pestwurz wird bei Migräne, Heuschnupfen, Asthma und bei allem, wo die krampflösende Wirkung der glatten Muskulatur im Vordergrund steht, eingesetzt.

Da die Pestwurz PA`s enthält, wird empfohlen, sie als Fertigarznei einzunehmen, da die Giftstoffe dort nicht vorhanden sind.