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Fenchel eine alte Heilpflanze mit vielen Eigenschaften

Mit dem Fenchel wird oft eine ungeniessbare Erinnerung der Kindheit verbunden. Einen Fenchel im Teller ist für viele kein Leckerbissen. In der Pflanzenheilkunde wird jedoch nicht die Knolle des Gemüsefenchels verwendet, sondern man gebraucht die Samen des Gewürzfenchels. Der Gewürzfenchel/ Foeniculum vulgare gehört zu der Familie der Doldenblütler. Er bildet im Gegensatz zum Gemüsefenchel keine Knolle. Seine geballte Kraft findet man in den jungen Blätter und Samen der Pflanze.

Der Fenchel ist eine mehrjährige Pflanze, welche bis zu 2m gross werden kann. Sein typisches Merkmal sind seine dünnen Blätter und seine, im Juli bis September blühenden, gelben Blüten.

In der Pflanzenheilkunde werden die wertvollen Früchte verwendet. Diese enthalten viel ätherische Öle, fettes Öl, Flavonoide, Salicylate und Vitamin C. Ebenfalls wird auch das aus den Früchten gewonnene, reine ätherische Öl genutzt.

Wie vielen bekannt, hat der Fenchel eine krampflösende, entblähende und anregende Wirkung. Er wird gerne als Tee bei Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen angewendet.

Die Fenchelsamen haben aber auch eine auswurffördernde Wirkung und unterstützen das Schleimlösen und Abhusten bei Atemwegserkrankungen.

Frauen mögen die entkrampfende und mensfördernde Wirkung des Fenchels.

Hildegard von Bingen hat den Fenchelsamen auch eine fröhliche Eigenschaft nachgesagt. Er soll helfen die Melancholie und Ängste zu vertreiben und beruhigt die strapazierten Nerven.

 

Unsere kleinsten kommen oft schon in den ersten Tagen mit dem Fenchel in Berührung. Das Fenchelöl eignet sich nämlich herrvorragend für eine Bauchmassage bei Koliken und Schlafproblemen. Hat die Mutter Mühe beim Stillen kann ebenfalls der Fenchel helfen. Er soll nämlich den Milchfluss und die Milchbildung anregen.

 

In der Aromatherapie wird vom bitteren und süssem Fenchel unterschieden. Der bittere Fenchel hat einen höheren Fenchongehalt (Keton) und ist daher bei Husten wirksamer. Oft gebraucht man jedoch Fenchel süss (ätherisches Öl). Es ist durch den geringeren Fenchongehalt verträglicher. Auf unseren Körper hat es eine antibakterielle, entzündungshemmende, schleimlösende, entkrampfende sowie schmerzstillende Wirkung.

Auf unsere Psyche wirkt es beruhigend, stressmindernd und entspannend.

"Menschen, die sich schwertun, ihren Körper und sich selbst anzunehmen, lernen sich durch den Fenchel bedingungslos zu akzeptieren".

 

Mit den Fenchelsamen kann man einen Ölauszug herstellen, welche sich für Bauchmassagen eignen. Aber auch zum Kochen eignet sich ein solches Öl. Ein, in die Ernährung eingebautes Öl mit Kräutern, ist eine wertvolle Essenz für unsere Gesundheit.

 

Herstellen eines Fenchelöl:

Fenchelsamen

Olivenöl oder Rappsöl

verschliessbares Glas

 

Das Glas wird zu min. 3/4 mit den Fenchelsamen gefüllt. Wichtig ist, dass man die Fenchelsamen vor dem Verwenden, mit einem Mörster leicht anstösst. Die ätherischen Öle können so gut austreten. Danach wird mit einem guten Basisöl (z.b kaltgepresstes Olivenöl) aufgefüllt. Das verschlossene Glas wird nun an einem dunklen Ort über 3-6 Wochen ziehen gelassen und sollte täglich geschwenkt werden. Zum Ende wird das Öl abgeseiht. 

Dieses Öl eignet sich sehr gut für die Küche.

Möchte man es als Bauchwehöl gebrauchen, kann man noch 1-2 Tropfen ätherisches Fenchel Öl oder Kamille römisch dazugeben. 

Eine Bauchmassage wird IMMER in Richtung Uhrzeigersinn durchgeführt. 

 

Tee bei Bauchbeschwerden:

Fenchelsamen werden auch hier mit dem Mörser leicht angestossen. Mit heissem Wasser werden sie übergossen und 10min zugedeckt ziehen gelassen.

Dem Tee kann man noch Kamillenblüten und Melisseblätter zugeben.

 

Tinktur für stillende Mütter:

ca. 30g Fenchelsamen

ca. 20g Kümmelsamen

ca. 15g Anissamen

100ml Wasser

220ml Gylcerin (pflanzliches Glycerin ist im Reformhaus erhältlich)

Die Samen werden mit dem Mörser angestossen und in ein verschliessbares Gefäss gegeben. Nun wird das ganze mit Wasser und Glycerin aufgefüllt und über 4 Wochen an einem dunklen Ort ziehen gelassen. Die Tinktur sollte dabei täglich geschwenkt werden.

Danach abseihen. Von der Tinktur kann man 3/täglich 15 Tropfen mit einem Kamillentee einnehmen. Diese Tinktur fördert den Milchfluss und hat zusätzlich eine entblähende Wirkung.

 

Fenchel gehört für mich auch ab und zu in einen Abendtee. Ich persönlich liebe den Fenchel, sei es als Tee oder auch als Gemüse.

Ich hoffe du siehst nun das Positive im Fenchel und kannst ihn dir zu Nutze machen.

 

Bei Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.

 

Bis dan(ni) =)