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Oh Tannenbaum

Alle Jahre wieder stellt sich bei uns die Frage: Gibt es einen Weihnachtsbaum oder nicht. 

Klar ist: Er ist Tradition und das Sinnbild für Weihnachten. Ist es aber wirklich notwendig eine Tanne zu fällen, um einige Tage im Wohnzimmer zu stehen und sie dann einfach entsorgt wird? Für mich ist dies eigentlich klar zu beantworten: Es ist absolut unnötig!!

Trotzdem steht bei uns jedes Jahr eine wunderschöne, kleine Tanne. Wir lieben es, diese gemeinsam zu schmücken und sie mit den Lichtern zu erhellen. An Heiligabend legen die Kinder einen Teller mit "Guetzlis" und ein Glas Milch unter den Baum, um sich beim Christkind für die Geschenke zu bedanken, welche es uns bringt.

Darauf möchte ich nicht verzichten. Ein Plastikbaum kommt für uns nicht in Frage, obwohl er Nachhaltig wäre. So komme ich, als Pflanzen- und Naturliebhaberin immer wieder in den Klinsch.

Nun haben wir eine, für uns, gute Lösung gefunden. Wir kaufen uns einen BIO Weihnachtsbaum. Viele denken, ohjeee jetzt kauft sie auch noch einen BIO Baum, für was denn das....?!

Mit einem Bio Weihnachtsbaum haben wir eine echte Tanne für die Weihnachtstage, sie ist nicht gespritzt und voller Pestizide und kann daher von mir nach Weihnachten verarbeitet werden. 

Ja genau so ist es, ich verarbeite unseren Weihnachtsbaum=)

 

Die Tanne ist schon seit vielen Jahren ein altes Heilmittel und wird vorallem bei Erkältungskrankheiten sowie Muskel und Gelenksschmerzen eingesetzt.

Die Tannennadeln enthalten ätherische Öle, Vitamin C, Gerbsotffe und Flavonoide. Von der Tanne kann man die Nadeln, das Harz, die Zweigspitzen sowie die Rinde verwenden.

Die Tanne wirkt mächtig und strahlt Kraft und Tapferkeit aus. Sie wirkt antibakteriell, schleimlösend, durchblutungsfördernd, stoffwechselanregend, entspannend und hat eine positive Wirkung auf unser Immunsystem.

 

Sind also die Weihnachtstage rum, kann man die Nadeln vom Baum nehmen. Man kann einen Teil trocknen, so sind sie auch später noch zu verwenden, oder man verarbeitet die frischen Nadeln.

 

Tipp Nr. 1: Das Nadelsalz

 

Man nimmt eine Handvoll Tannennadeln und Meersalz. Dies mischt man zusammen, und zerkleinert es mit einem Mörser oder Hexler. Hat man frische Nadeln verwendet, legt man das Salz auf ein Blech aus und lässt es an der Luft trocknen. Für den farblichen Hingucker und guten Geschmack, kann man nun noch etwas zerkleinerte getrocknete Zitronen oder Orangenschale (BIO) dazu geben. Es sieht nicht nur schön aus, sondern schmeckt auch noch total lecker.

 

Tipp Nr 2: Das Tannenoxymel

 

Ein Oxymel ist eigentlich ein saurer Honig. Man mischt Kräuter mit Obstessig und Honig zusammen. Ein Oxymel ist eine alte Heilmitteltradition. Sie wurden früher oft bei Fieberhaften Erkrankungen angewendet und um unseren Körper zu stärken. Auch für Sportler ist das Essig- Honig Gemisch sehr wertvoll, verdünnt man es mit Wasser, erhält man ein tolles isotonisches Getränk.

Ein Tannenoxymel hat eine entzündungshemmende, antibakterielle und krampflösende Wirkung und eignet sich sehr gut bei Atemwegserkrankungen.

Man nehme etwas Tannennadeln, Thymiankraut und Salbeiblätter, zerkleinert diese und füllt sie in ein verschliessbares Glas. Die Oxymelmischung wird aus 1 Teil Apfelessig und 3 Teilen Honig zusammengemischt. Dieses fügt man nun den Kräutern bei. Das Oxymel wird nun ca 4 Wochen ziehen gelassen. Das Oxymel sollte immer wieder geschwenkt werden.  Danach abseihen und bei Erkältungssymtpomen oder auch zur Stärkung des Immunssystem 1- 2 EL einnehmen.

 

Tipp Nr. 3: Der Tee

 

Aus den Tannennadeln kann man einen leckeren Tee zubereiten. Man gebe 1 TL Nadeln, etwas zerkleinerte Orangenschalen, wer möchte noch etwas Zimt und Sternanis in ein Teesieb. Die Kräuter werden nun mit heissem Wasser übergossen und ca 10min zugedeckt ziehen gelassen.

 

Tipp Nr 4: Das Nadelöl für ein erholsames Bad oder Massageöl

 

Man nimmt etwas Nadeln und bedeckt diese nun mit einem Basisöl. Ich würde ein Mandel oder Jojobaöl verwenden, da diese keinen Eigengeschmack haben, natürlich würde auch ein Olivenöl gehen. Möchte man das Öl schnellst möglichst verwenden, kann man einen Warmauszug herstellen. Dazu wird nun das Nadel- Öl im Wasserbad erwärmt und 2-3 Stunden ziehen lassen. Die Temperatur sollte nicht über 70 Grad sein. Nach ca. 3 Stunden vom Herd nehmen und über Nacht stehen lassen. Danach kann man das Öl abseihen. Dem abgeseihten Öl kann man nun noch 1-2 Tropfen Weisstanne ätherisches Öl oder Lavendel fein dazu geben.

Man kann nun einige Tropfen von dem Öl in die Wanne geben. Damit das Öl emulgiert, sollte man noch einen Schluck Sahne dazu geben. Nun kann man in der Wanne sicherlich hervorragend entspannen. 

Das Öl eignet sich ebenfalls gut bei Muskelschmerzen als Massageöl.

 

Tipp Nr 5: Inhalieren mit Tannennadeln

 

Man zerkleinert die trockenen Tannennadeln mischt sie mit Salz und wer möchte noch mit Kamille oder Thymian zusammen. Für die Anwendung nimmt man 1 EL des Gemisch und gibt dies in eine Schüssel. Dies wird nun mit heissem Wasser übergossen. Die Dämpfe können nun eingeatmet werden.

Die Inhalation hat eine krampflösende, schleimlösende und etnspannende Wirkung auf die Atemwege.

 

Tipp Nr 6: Der Schnaps

 

Hat man Lust auf einen etwas anderen Schnaps, dann eigent sich auch hier die Tanne. Man gibt eine Handvoll Nadeln in ca. 500ml Vodka. Diese lässt man nun über ca 10 Wochen ziehen, danach setzt man eine Zuckerlösung aus 100Gramm Rohrzucker und 50ml Wasser an. Die Zuckerlösung wird nun dem Schnaps zugegeben. Nun kann man den Schnaps in schöne Fläschchen abfüllen.

 

Natürlich eignen sich die Nadeln der Tanne ebenfalls auch super zum Räuchern. Sie reinigt und gibt Schutz. Die Tanne gilt als mächtiger Baum, sie stärkt und gibt Lebenskraft.

 

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten um unseren schönen Weihnachtsbaum weiter zu verarbeiten. 

Wichtig ist: nehmt nur einen BIO Baum!! Möchte man ausserhalb der Weihnachtszeit sich Gutes tun mit der Tanne, dann sollte man sich beim Sammeln 100% sicher sein, dass man  die Tanne verwendet.

 

Ich wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und viel Freude mit eurer Tanne. Sie hat einiges mehr zu bieten, als einfach nur im Wohnzimmer zu stehen und dann entsorgt zu werden. Ich hoffe ihr macht euch dies ebenfalls zu Nutze.

 

Übrigens: Im Tessin kann man die Tannenbäume abgeben, diese werden von Tauchern an den Seeboden gebracht, dort werden sie als Lebensraum der einheimischen Fische genutzt! 

 

Alles Liebe für euch und dass das kommende Jahr nicht so turbulent wird =)

 

Eure Dani

 

 

      Mi