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Die Kunst der Teemischung

Tee ist nicht gleich Tee. Möchte man einen Tee mit einer Heilwirkung zu sich nehmen, gibt es einiges dazu zu beachten. Nur so wird auch die gewünschte Wirkung hervorgerufen.

Heilpflanzen können als Einzelkraut oder als Mischung für einen Heiltee angewendet werden. Dies kommt darauf an für was man den Tee zubereiten möchte. Teemischungen zeigen den Vorteil, dass man verschiedene Kräuter so kombinieren kann um eine stärkere Wirkung zu erziehlen als bei einem Einzelkraut. Ausserdem kann man oft so den Geschmack des Tees verbessern, wenn einem das Einzelkraut nicht schmecken würde.

 

Eine Teemischung, auch Species genannt, sollte nicht mehr als 3-5 verschiedene Drogen (getrocknete Kräuter) enthalten. Dabei sollte man darauf achten, Pflanzen zu verwenden, welche sich in ihrer Wirkung unterstützen und geschmacklich harmonieren.

 

Eine Teemischung besteht aus:

 

1. Basis oder Hauptmittel

Meist wird 1 Hauptmittel genommen. Das Hauptmittel bestimmt die Wirkung des Tees. Werden mehrere Hauptmittel verwendet (nicht mehr als 2 bis 3) , sollten diese die gleiche Wirkrichtung haben.

 

2. Unterstützung oder Begleitmittel

Das Begleitmittel (Adjuvant) gilt als Wirkungsverstärker, welches das Basismittel ergänzen soll. Dieses kann die Resorption anderer Wirkstoffe fördern oder besitzen eine ähnliche Wirkung wie das Basismittel. Man sollte sich auf 1 Begleitmittel beschränken.

 

3. Geschmacksverbesserer

Ein Geschmacksverbesserer (Korrigens) verbessert den Geschmack oder die Verträglichkeit der Teemischung. Sie sollte ebenfalls eine ähnliche Wirkrichtung wie das Basismittel haben und den Geschmack abrunden. Dazu werden oft Pflanzen mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen verwendet.

 

4. Füllmittel/ Schönungsdroge

Die Fülldroge bzw. Schmuckdroge, sollen der Teemischung ein schönes Aussehen verleihen. Diese Inhaltsstoffe sind oft nicht nötig. Ist eine Teemischung gut gewählt, umfassen die Pflanzen der ersten drei Gruppen alles, was ein Heilkräutertee benötigt.

Die Schmuckdrogen bessern den Tee optisch auf oder geben ihm, durch Pflanzen mit einer grösseren Blattmasse, die Wirkung, dass der Tee "nach etwas aussieht".

Es sind jedoch Heilpflanzen wie die anderen auch, daher sollten auch diese mit Bedacht eingesetzt werden!

 

Über die Art der Zubereitung, entscheidet das Basismittel.

Blüten, Wurzeln, ätherische Öl oder Schleimpflanzen durcheinander zu verordnen ergibt wenig Sinn, da die Zubereitungsart fraglich wird!

 

Die verschiedenen Zubereitungsarten

 

Der Infus/ heisser Aufguss

Diese Zubereitungsart gehört zu den häufigsten bei einer Teezubereitung. Er eignet sich füt zarte Pflanzenteile wie Blüten und Blätter oder fein zerkleinerte Wurzel oder Rinderdrogen. Ätherische Öl Drogen, Pflanzen mit Saponinen, Bittersotffen oder Alkaloiden werden mit heissem (nicht kochendem) Wasser aufgegossen und zugedeckt 5-10min ziehen gelassen. Ein Tee mit Flavonoiden muss länger gezogen werden, da diese schwerer löslich sind.

Zubereitung: 1TL getrocknetes Kraut mit heissem Wasser (nicht mehr kochend) überigessen, zugedeckt, 5-10min ziehen lassen. 

 

Das Mazerat/ Kaltwasserauszug

Diese Art der Zubereitung wird vorallem bei schleimhaltigen Pflanzen angewendet. Diese würden nämlich mit heissem Wasser verkleistern, da der Anteil an Pektinen und Stärke grösser ist. Schleimstoffe werden bei der Hitze auch abgebaut und somit die gewünschte Wirkung vermindert. Ebenfalls werden Pflanzen mit einem sehr hohen Anteil an Gerbstoffen kalt ausgezogen.

Zubereitung: Die zerkleinerten Pflanzen ins kalte Wasser legen und 1-5 Stunden unter gelgentlichem Rühren, ziehen lassen. Zum Trinken darf der Tee dann leicht erwärmt werden.

Diese Art der Zubereitung zeigt eine sehr hohe Keimbelastung auf. Die Schleimpflanzen können nach wenigen Stunden Schimmel bilden. Daher sollte bei einer Mazeration immer nur 1 Tasse zubereitet werden.

 

Das Dekokt/ Abkochung

Die Abkochung ist für Wurzel und Rinderdrogen geeignet. Diese benötigen eine längere Kochzeit, um die Wirkstoffe im Wasser löslich zu machen. 

Zubereitung: Die kleingeschnittenen Pflanzenteile im kalten Wasser ansetzen, zum Sieden bringen, danach 10-15min kochen, kurz stehen lassen und danach abseihen. 

Diese Zubereitungsart zeigt die grösste Keimreduzierung auf. Der Tee sollte innerhalb 24h getrunken werden, da sonst die Wirkstoffe verloren gehen.

 

Hinweise zu den verschiedenen Heiltee`s

 

Magenbittertee

Diese sollten eine halbe Stunde vor dem Essen, ungesüsst, eingenommen werden. Durch das beifügen von Süssungsmitteln, wird die Wirkung der Bitterstoffe verhindert, welche benötigt werden um die Verdauungssäfte anzuregen. Ebenfalls können gesüsste Magentees Blähungen verursachen.

 

Husten/ Erkältungstee

Bei einem Erkältungstee hingegen, sollte oder darf man Honig zum Süssen hinzugeben, da so die Bronchialsekretion gesteigert wird.

 

Anregende Tees

Entgiftungstee`s oder welche sonst eine anregende Wirkung haben, sollten nicht vor dem Schlafen getrunken werden, da sie die Nachtruhe stören.

 

Dosierung

Normalerweise trinkt man bei einer Erkrankung ca. 3 Tassen am Tag. Sobald die Erkrankung überstanden ist, kann man den Tee wieder weglassen. (Bei Kleinkinder wird die Teemenge halbiert). Eine Heilkräuterteekur dauert ca 3-6 Wochen, jeodch tritt die gewünschte Wirkung nach wenigen Tagen ein. Es gibt auch Heiltees, welche nur ca 2x/Jahr für 3 Wochen eingenommen werden dürfen.

 

Natürlich muss man nun die Pflanzen kennen mit ihren Inhaltstoffen, damit man einen guten Heiltee zu sich nehmen kann. Daher ist es meiner Meinung nach sehr sinnvoll, sich zu erkundigen. Ich höre immer wieder, dass so ein Tee ja nicht wirklich hilft: Es ist ja nur ein Tee. Ist jedoch den Tee richtig zubereitet, hat er eine enorm grosse Wirkung und hilft vielen Leiden entgegen. Ich liebe es immer wieder verschiedene Teemischungen zu versuchen und bin immer wieder erstaunt über ihre grossartige Wirkung. Natürlich kann man den Tee auch einfach als Genuss zu sich nehmen, auch dieser hat selbstverständlich seine Wirkkraft aber vielleicht nicht so intensiv wie ein korrekt angewendeter Heiltee.

Ich hoffe, der Tee bekommt wieder diese Beachtung geschenkt, die er früher einmal hatte und die ihm zusteht!

 

 

Und nun natürlich noch ein Rezept eines Erkältungstee`s:

30g Lindenblüte

20g Holunderblüten

20g Spitzwegerichblätter

10g Himbeerblätter

 

 

Gerne berate ich dich, beim Thema Tee und stelle dir eine gewünschte Mischung zusammen! 

 

Ich freue mich von dir zu hören...

 

Herzensgrüsse

Dani